Das Potential der Hansestadt
Die Metropolregion Hamburg hat großes Potential, durch eine Kooperation von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft mit Unternehmen, Vereinen und Bürger:innen im globalen Fab City-Städtenetzwerk eine Vorreiterrolle auf dem Weg zu einer partizipativen Kreislaufwirtschaft einzunehmen.
Die Communities in der Hansestadt und der Metropolregion – Fab Labs, Repair-Cafés, Innovation Hubs, Nachbarschaftsinitiativen, Bürgervereine, Schulen, Bildungsträger und Crowds – sollen vernetzt und, wo immer möglich, mit Akteuren aus Politik und Wirtschaft verknüpft werden.
Hamburg ist erste
Fab City Deutschlands
Neben der lokalen Vernetzung ermöglicht die Einbettung in das globale Fab City-Netzwerk auch den Anschluss an die internationale Community, zum Beispiel im Rahmen des jährlich stattfindenden Fab City Summits.
Die aktuellen Projekte des New Production Institutes sind vielversprechend und haben einen wahrnehmbaren Effekt: Stadtbewohner:innen haben die Möglichkeit, soziale Inklusion und Teilhabe an Wertschöpfung zu erleben und somit eine verstärkte Zusammenarbeit in und für Hamburg zu schaffen. Die Projekte sollen außerdem die Gruppenkohäsion unter den Teilnehmenden stärken.
Die Fab City Hamburg mit einer stark wachsenden Startup- und Makerszene und einer aufstrebenden Kreativwirtschaft steht hierbei im besonderen Fokus der Aktivitäten.
Netzwerk verstehen
Die Analyse der urbanen Gegebenheiten, vorhandener Akteurskonstellationen und Wissensnetzwerke als Ausgangspunkt (z.B. in Form einer Netzwerkanalyse) ist hierbei maßgeblich.
Auf dieser Grundlage können lokale Bedürfnisse (Bottom-up-Initiativen) mit strategischen und politischen Zielen der Raumordnung und Stadt- sowie Wirtschaftsentwicklung in Einklang gebracht werden.
Stadtpotential messen
Das New Production Institute kann einen wichtigen Beitrag zur Verknüpfung von Bürgernähe und Industrieorientierung leisten. Die Communities sollen in Kontakt mit technologischen Problemen bis hin zu Fragen der Industrieproduktion (durch Open Labs) gebracht und in die Lösungsfindung eingebunden werden.
Dafür ist es nötig, dass technische Anforderungen, regionale Rahmenbedingungen und maßgebliche, sozioökonomische Erfolgsfaktoren mit Hilfe von Nutzendenbefragungen und Feldstudien analysiert, sowie Auswirkungen der Etablierung von Open Labs in der Stadt als Maßnahme kollaborativer Wertschöpfung untersucht werden.
Anforderungen ermitteln
Es erfolgt eine Bedarfs- und Potentialanalyse der Produktionsmittel sowie die Anforderungsermittlung in Bezug auf die digitalen Plattformen, die im Rahmen des Projekts „Interfacer“ untersucht werden. Ziel dieses Projekts ist ein soziotechnischer Anforderungskatalog.
Aufgrund seiner lokalen, nationalen und internationalen Vernetzung sowie umfangreicher Projekterfahrungen in inter- und transdisziplinären Kontexten ist das New Production Institute ein starker Partner und Vermittler für Industrie, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.
Citizen Innovation fördern
Durch unterschiedliche kollaborative Open Innovation– und Co-Creation-Formate (zum Beispiel Ideenwettbewerbe, Hackathons und Build-Workshops) sollen alle Interessierten eingeladen und unterstützen werden, eigene Ideen für physische Produkte entweder lokal in einem der Fab Labs oder über die Citizen Innovation Plattform einzubringen, und diese – egal ob Hobbyprojekt oder Startup-Idee – gemeinsam mit den Expert:innen vor Ort vom Designprototypen bis hin zur Kleinserie weiterzuentwickeln.
Das New Production Institute begleitet und untersucht diese Formate mit unterschiedlichen Methoden aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, um zu erforschen, wie möglichst viele Menschen niedrigschwellig in lokale Innovations- und Wertschöpfungsprozesse eingebunden werden können.
Kollaborativ Ideen bewerten
Um möglichst viele Menschen in die Lösung lokaler Probleme sowie in die Bewertung und Entscheidungsfindung hinsichtlich Potenzialen und Relevanz von Produktideen einzubinden, werden kollaborative und partizipative Crowdvoting-Mechanismen entwickelt und getestet, sodass möglichst viele Wissensträger:innen und (potenzielle) Nutzende eine Stimme erhalten und somit Einfluss auf die lokale Wertschöpfung nehmen können.
Konkret soll hier untersucht werden, wie gemeinsam Entscheidungen getroffen werden können, sodass eine möglichst hohe Beteiligung und somit hohe Akzeptanz und Nutzendenpräferenz sichergestellt werden können.
Info: Fab City Hamburg e.V.
Im Juni 2019 hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg als erste deutsche Stadt der globalen Initiative der Fab Cities angeschlossen, zu der bereits 34 Städte bzw. Regionen weltweit gehören.
Ihr Ziel: die nachhaltige Stadt der Zukunft, die (fast) alles herstellen kann, was sie selber benötigt. Die Stadt wird zur datenbasierten Kreislaufwirtschaft mit einer digital vernetzten Infrastruktur des Herstellung, an der möglichst viele Bewohner:innen teilhaben und selbst zu Produzenten werden.
2054 soll dieser Prozess so weit fortgeschritten sein, dass Fab Cities nur noch Daten importieren und exportieren. Um diese Vision voranzutreiben und zu verwirklichen, hat sich die Hamburger Fab-City-Community aus Fab Labs, Makerspaces, Werkstätten, innovativen Start-ups und Forschungseinrichtungen im Oktober 2020 im Verein Fab City Hamburg e.V. institutionalisiert.