Tunis, November 2023, Teilnehmende an Open-Source-Hardware-Bau-Workshops bei CETTEX und CETIBA lernten, wie man CNC-Maschinen und Laserschneider baut, so dass sie die Maschinen in Zukunft selbst nutzen, warten, weiterentwickeln, modifizieren und reparieren können.
Das New Production Institute der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr baut aktuell ein offenes Labor für digitale Fertigung auf, um Innovation und lokale Wertschöpfung mit digitalen Fertigungswerkzeugen auf dem Weg zu einer Industrie 4.0 in Tunesien zu fördern. Diese Aktivität ist Teil der nationalen Initiative “Towards an Industry 4.0 Tunisia” des Ministeriums für Industrie, Bergbau und Energie, unterstützt durch die Sonderinitiative “Decent Work for a Just Transition” – Invest for Jobs des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und umgesetzt durch das Digital Transformation Program der GIZ Tunesien in Partnerschaft mit Experten der Helmut-Schmidt-Universität.
Die Trainingsworkshops wurden für Vertreter:innen aus industriellen Technikzentren im Rahmen des Projekts zur Einrichtung des “Offenen Labors für digitale Fertigung” in Tunesien durchgeführt. Das offene Labor für digitale Fertigung (OpenLab Tunisia) wird ein Raum für Erfahrungen und Experimente mit relevanten digitalen Fertigungstechnologien im Hardwarebereich sein, in dem verschiedene Akteure und Partner zusammengebracht werden. Die Teilnehmenden an den aktuellen Workshops bauen deshalb Open Source-Maschinen mit den Projektpartnern als Teil des digitalen Maschinenparks des zukünftigen Labors selbst auf. Organisiert wurden die Workshops von der Projektleitung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Deutschland. Durchgeführt wurden die Workshops vom Open Source Hardware Spezialisten InMachines Ingrassia GmbH in Zusammenarbeit mit Fab619, einem Open Source Hardware Spezialisten in Tunesien. Das Projekt wird von der GIZ finanziert.
Konkretes Ziel dieser Workshops war es, mit Teilnehmenden der technischen Zentren Tunesiens eine CNC-Maschine und einen Laserschneider zu bauen. Diese CNC-Maschinen können beispielsweise für die Herstellung von Teilen mittlerer Komplexität aus Holz, Kunststoff oder Metall verwendet werden, z. B. für Möbel, Metallgetriebe oder andere Maschinenkomponenten, aber auch für die Herstellung von Kunstgegenständen. Die Open-Source-Maschinen sind billiger als vergleichbare kommerzielle Maschinen, da ihre Entwicklung von einer großen Gemeinschaft von Entwickler:innen getragen wird, was die Entwicklungskosten senkt. Aber auch die Wartungskosten sind niedrig, da die gesamte Dokumentation, einschließlich der Baupläne und Spezifikationen, kostenlos online verfügbar ist. Dies macht diese Art von Maschinen auch äußerst attraktiv, da es durch die Verfügbarkeit der gesamten Dokumentation möglich ist, die Maschinen zu verstehen und für neue Aufgaben in einem bestimmten Anwendungsfall anzupassen.
Der Projektleiter Dr. rer. nat. Juan M. Grados Luyando vom Institut für Neue Produktion an der Helmut-Schmidt-Universität beschreibt die Bedeutung des aktuellen Schrittes wie folgt:
“Mit diesen letzten Workshops, die sich auf CNC-Maschinen und Laserschneiden konzentrieren, sind wir einen Schritt näher an der Fertigstellung des OpenLab am CETTEX sowie an der Erfüllung unseres Ziels, den verschiedenen technischen Zentren in Tunesien Wissen und Maschinen zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns darauf, den OpenLab-Bereich für die Gemeinschaft talentierter Ingenieure in den technischen Zentren zu öffnen und zu sehen, wie sie mit diesen digitalen Fertigungsmaschinen neue kreative Wege zur Lösung von Industrieproblemen finden.”
Fotos von GIZ Tunisia
Mehr über das Projekt ist zu finden über: https://newproductioninstitute.de/digital4jobs