Places of Incubovation

Open Labs im tunesischen Textilsektor

Partizipative Innovation & Lernen

Wie kann das Open-Lab-Konzept nachhaltig übertragen werden, um die Forschungs- und Innovationslandschaft zu verbessern?

Diese Frage bildet die Grundlage des kollaborativen Pilotprojektes Places of Incubovation (PISWI), zur Schließung technologischer Lern-, Produktions- und Innovationslücken durch die Implementierung von OpenLabs zur Überprüfung der Machbarkeit und Entwicklung von Handlungsempfehlungen für den tunesischen Textilsektor.

Unser Ziel

Projektüberblick

Das PISWI-Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung, Implementierung und Verbreitung von Open Labs als Räume für erfahrungsbasiertes technologisches Lernen, Innovation und Open-Hardware-Entwicklung in Tunesien. Durch den Einsatz von Open Source Appropriate Technology (OSAT) soll eine Infrastruktur für offene Produktion und partizipative Wertschöpfung geschaffen werden.

Die Initiative untersucht, wie offene Produktionsräume und nutzergetriebene Innovation zur lokalen wirtschaftlichen Stärkung und zum Aufbau von Forschungskapazitäten beitragen. Durch einen partizipativen Forschungsansatz werden Nutzer*innen von Beginn an eingebunden, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse relevant, skalierbar und in lokale sozioökonomische Kontexte eingebettet sind.

Darüber hinaus entwickelt das Projekt Geschäftsmodelle, Lehrmodule und politische Handlungsempfehlungen, um nachhaltige Innovationsökosysteme zu fördern.

Zentrale Punkte

  • Aufbau und Erprobung von Open Labs für lokale Produktion und Lernen
  • Entwicklung und Implementierung von Lehrmodulen zu Open Source Hardware, Geschäftsmodellentwicklung und Ideenfindung sowie nachhaltigen Betriebsmodellen für Open Labs, um Teilnehmende zur eigenständigen, nachhaltigen und innovativen Wirtschaftstätigkeit zu befähigen
  • Anwendung von OSAT in digitaler Fertigung, Hardware-Prototyping und Produktdesign
  • Akademische und berufliche Ausbildung in Open Hardware und unternehmerischen Kompetenzen
  • Partizipative Forschung und explorative Fallstudien
  • Starke Verknüpfung zwischen Wissenschaft, Industrie und Innovationspolitik
  • Beitrag zur deutsch-tunesischen Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit

OpenLab Neotex 4.0

Das erste OpenLab in Monastir, Tunesien.

Das OpenLab Neotex 4.0 ist Teil des PISWI-Projekts, das die Entwicklung von Prototyping-Maschinen durch digitale Fertigung und den Einsatz von Open-Source-Technologien (Hard- und Software) vorantreibt. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Neotex 4.0 Center und dem PISWI-Projekt entsteht hier ein innovatives Labor für die Entwicklung und Produktion einer vernetzten, offenen Textilmaschine (aus: Collaborative innovation with Neotex Open Lab – Neotex 4.0 Center).

Blog-Artikel: OpenLab Neotex 4.0: Innovation und Zusammenarbeit vorantreiben | The New Production Institute

Forschung

Zentrale Ergebnisse

  • Umsetzung von Open Labs, die auf den tunesischen Textilsektor zugeschnitten sind – insbesondere durch die Eröffnung des OpenLab Neotex 4.0 in der Stadt Monastir (Tunesien). Mehr im Blog-Artikel: OpenLab Neotex 4.0: Innovation und Zusammenarbeit vorantreiben | The New Production Institute
  • Maschinenbau-Workshops mit Schulungen für bis zu 80 Teilnehmende und 20 Ausbilder*innen im Bereich Open-Source-Maschinen
  • Entwicklung von Lehrmodulen für akademische und duale Ausbildungsprogramme
  • Explorative Fallstudie zur Validierung partizipativer Innovationsmethoden
  • White Paper mit politischen Handlungsempfehlungen zur Stärkung der tunesischen Innovationslandschaft
  • Gestärkte bilaterale Forschungskooperation zwischen Tunesien und Deutschland

Publikationen

Oladele-Emmanuel (2020)

Measuring and Managing User Innovation in Emerging Economies: Case Study of South West Nigeria, Dissertation, Helmut Schmidt University

Buxbaum-Conradi et al. (2019):

OPEN LABs: Erfahrungsbasiertes, vernetztes Lernen in offenen Produktionswerkstätten. Themenheft Lernen unter dem Aspekt der Vernetzung, Lernen&Lehren 135 (4/2019).

Redlich et al. (2016)

OpenLabs — Open Source Microfactories Enhancing the FabLab Idea

Osunyomi (2016)

Could Open Source Ecology and Open Source Appropriate Technology be used as a Roadmap from Technology colony?

Partner

Die Durchführung des Projektes und die Implementierung des Open Labs erfolgte mit lokalen Akteuren aus Forschung und Industrie im tunesischen Textilsektor. Der Forschungsverbund wird von den Mitarbeitenden des New Production Institute koordiniert und besteht neben der Helmut-Schmidt-Universität aus der National Engineering School of Tunis (ENIT) – Tunis el Manar, der National Engineering School of Monastir (ENIM), dem Institut Supérieur des Études Technologieques de Ksar Hellal (ISET) und dem Monastir-El Fejja (la Manouba) competitiveness cluster (mfcpole).

Dictionary

Open Labs sind gemeinschaftlich genutzte, frei zugängliche Produktionsräume, die dezentrale, nutzergesteuerte Innovationen durch digitale Fertigung und OSAT fördern. Sie unterstützen praktisches Lernen, lokale Produktion und gemeinschaftsbasierte Entwicklung.

Open Source Appropriate Technology (OSAT) bezieht sich auf Technologien, die quelloffen und gleichzeitig an lokale Bedürfnisse und Ressourcen angepasst sind. Ziel ist es, technologische Lösungen zu entwickeln, die kostengünstig, reparierbar und lokal reproduzierbar sind – oft mit Hilfe digitaler Fertigungsverfahren wie 3D-Druck oder CNC-Fräsen.

Projekttitel & Laufzeit

  • Verbundprojekt: Pilotprojekt zur Schließung von technologischen Lern-, Produktions- und Innovationslücken durch die Implementierung von OpenLabs zur Überprüfung der Umsetzbarkeit und zur Entwicklung von politischen Handlungsempfehlungen für den tunesischen Textilsektor
  • 2021-2024

Förderung

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Ansprechpartner

Juan Manuel Grados Luyando

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Forschungsschwerpunkte

Mohammad Mohammadifar

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Forschungsschwerpunkte