Förderung der Kreislaufwirtschaft für eine nachhaltige Zukunft durch digitale Fertigung

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Angesichts der zunehmenden ökologischen Herausforderungen ist die Notwendigkeit für eine bewusstere Produktion, Ressourcenschonung und nachhaltige Praktiken wichtiger denn je. Digitale Fertigung spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen, indem sie lokale, effiziente Produktionsprozesse ermöglicht, die die Nachhaltigkeit fördern.

Die Fab City Global Initiative

Die Fab City Global Initiative ist eine ambitionierte Bewegung, die darauf abzielt, die Art und Weise, wie Städte Ressourcen produzieren und konsumieren, neu zu gestalten. Seit ihrer Gründung im Jahr 2014 strebt die Initiative eine Zukunft an, in der Städte zunehmend selbstversorgend werden. Dabei soll das traditionelle Modell „Product In, Trash Out“ (PITO) durch das Modell „Data In, Data Out“ (DIDO) ersetzt werden. Dieser Wandel ermöglicht es Städten, digitale Entwürfe zu importieren und Güter lokal zu produzieren, wodurch Abfall reduziert und die Abhängigkeit von globalen Lieferketten verringert wird.

Quelle: Whitepaper: Download Latest Research on Global Connected Data

Die Fab City Initiative basiert auf mehreren zentralen Konzepten, die ihre Vision zur Transformation von Städten leiten:

  • Lokale Produktion: Städte können digitale Fertigungstechnologien wie 3D-Drucker, CNC-Maschinen und andere Open-Source-Hardware nutzen, um ihre eigenen Produkte herzustellen. Dies fördert nicht nur Innovation, sondern verringert auch den CO₂-Fußabdruck, der durch den Transport von Produkten über lange Strecken entsteht.
  • Kreislaufwirtschaft: Die Fab City Initiative steht im Einklang mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, bei der Materialien kontinuierlich wiederverwendet, recycelt oder umfunktioniert werden. Dieses geschlossene System reduziert die Gewinnung neuer Ressourcen und minimiert Abfall.
  • Globale Zusammenarbeit: Obwohl der Fokus auf lokaler Produktion liegt, fördert das Fab City-Netzwerk die globale Zusammenarbeit. Städte werden ermutigt, Open-Source-Entwürfe, Wissen und bewährte Praktiken auszutauschen, um eine Gemeinschaft zu schaffen, die gemeinsam städtische Herausforderungen bewältigt.

Die OpenLab Microfactory für die lokale Produktion

Die Ziele der Fab City Initiative konzentrieren sich auf langfristige Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit und Innovation in urbanen Umgebungen:

  • Nachhaltigkeit: Reduzierung der ökologischen Auswirkungen durch lokale, nachhaltige Produktionsprozesse.
  • Städtische Widerstandsfähigkeit: Stärkung der Widerstandsfähigkeit, indem die Abhängigkeit von anfälligen globalen Lieferketten verringert wird und Städte befähigt werden, auf wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen zu reagieren.
  • Soziale Gerechtigkeit: Demokratisierung des Zugangs zu digitalen Fertigungswerkzeugen, um sicherzustellen, dass Gemeinschaften mehr Kontrolle über ihre Produktionsmittel haben.
  • Innovation: Förderung einer Kultur der Innovation durch freien Zugang zu modernsten digitalen Fertigungstechnologien.

Fab City in Hamburg

Seit Hamburg 2019 zur Fab City wurde, haben wir die Prinzipien der Initiative aktiv in verschiedene Projekte und Veranstaltungen integriert. Im Laufe der Jahre hatten wir zahlreiche Gelegenheiten, digitale Fertigung und Nachhaltigkeit zu fördern. Kürzlich fanden drei bemerkenswerte Veranstaltungen statt, die unsere fortlaufenden Bemühungen unterstreichen:

OpenLab Mobile bei Scholz Mechanik

In Zusammenarbeit mit Süderelbe AG haben wir eine Reihe von Workshops bei Scholz Mechanik veranstaltet, bei denen die Mitarbeiter in digitale Fertigungstechnologien wie 3D-Drucker, Laserschneider und CNC-Fräsmaschinen eingeführt wurden. Diese praxisnahen Workshops boten den Teilnehmern die Möglichkeit, Ideen für ihr Unternehmen zu entwickeln und umzusetzen und gleichzeitig das breitere Fab City-Konzept und dessen Nachhaltigkeitsvorteile kennenzulernen.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft, besuchte die Veranstaltung und tauschte sich begeistert mit den Mitarbeitern aus. Sie betonte, wie 3D-Druck und digitale Fertigungstechnologien Innovationen vorantreiben und die lokale Wirtschaft stärken können. Diese Technologien bieten neue Wege für Unternehmen, um zu innovieren und die Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen zu verbessern.

Klimakongress an der TU Hamburg

Am 24. September nahmen wir am Klimakongress an der TU Hamburg teil, bei dem rund 650 Schüler, Lehrer und Gäste unter dem Motto „Den Klimawandel ins Auge sehen“ zusammenkamen. Im Rahmen dieser Veranstaltung vertraten wir die Helmut-Schmidt-Universität mit unserem OpenLab Mobile und hielten einen Vortrag über die Rolle der digitalen Fertigung bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft.

Durch die Interaktion mit Schülern der Oberstufe konnten wir das Bewusstsein für die ökologischen Vorteile der digitalen Fertigung schärfen. Wir sind begeistert von dem Interesse und der Neugier, die geweckt wurden, insbesondere in Bezug auf die Frage, wie diese Technologien zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.

Hamburg Sustainability Conference

Die Hamburger Sustainability Conference am 7. und 8. Oktober bot eine weitere hervorragende Plattform, um unsere Arbeit zu präsentieren. Manuel Moritz und J.C. Melgar-Mariscal vom New Production Institute stellten mehrere innovative Projekte vor, darunter das OpenLab Starter Kit und die Libre Solar Box, die beide unter den Prinzipien von Open Source entwickelt wurden. Diese Projekte zeigten, wie digitale Fertigung und nachhaltige Produktion Hand in Hand gehen können.

Während der öffentlichen Sitzung am 7. Oktober nahmen wir am Pop-Up Circular Hub teil, wo wichtige Redner verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit, Open-Source-Technologie und dezentralen Produktion thematisierten. Zu den behandelten Themen gehörten:

  • Fab City Hamburg (Axel Sylvesterm, Jan Peuckert und Niels Boeing)
  • Open-Source-Software und -Hardware (J.C. Mariscal-Melgar)
  • Mikrofabrik-Konzept (Juan M. Grados Luyando)
  • Open-Source-Ressourcenmanagementsysteme (Michel Langhammer)
  • Klimafreundliche Energieversorgung für Plastikrecycling in Boa Vista, Kap Verde (Mathias Rüsch)

Die Veranstaltung war eine eindrucksvolle Erinnerung an das enorme Potenzial, das sich aus der Kombination von digitaler Fertigung und nachhaltigen Praktiken ergibt. Wir wurden auch von RTL Nord vorgestellt, die unsere Bemühungen zur Förderung der Fab City-Ideale hervorhoben. Den Beitrag können Sie hier ansehen (ab Minute 2:20): RTL Nord.

Ausblick: Aufbau einer nachhaltigen städtischen Zukunft

Hamburg setzt als stolzes Mitglied der Fab City Global Initiative weiterhin alles daran, die Grenzen dessen zu erweitern, was Städte durch lokale Produktion und globale Zusammenarbeit erreichen können. Durch die Nutzung digitaler Fertigungstechnologien und die Prinzipien von Open Source wollen wir Hamburg zu einem Zentrum für Innovation, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit machen.

Unsere Vision ist klar: Wir wollen eine Stadt schaffen, in der lokale Gemeinschaften befähigt werden, das zu produzieren, was sie benötigen, in der Abfall durch eine Kreislaufwirtschaft minimiert wird und in der die Zukunft des urbanen Lebens durch Zusammenarbeit statt durch Wettbewerb gestaltet wird. Hamburg ist bereit, eine führende Rolle in dieser globalen Bewegung zu übernehmen und ein Beispiel für andere Städte zu setzen.

Mit jedem Projekt und jeder Partnerschaft machen wir einen weiteren Schritt in Richtung einer gerechteren, widerstandsfähigeren und umweltbewussteren Zukunft. Der Weg vor uns ist anspruchsvoll. Aber durch ständige Innovation und den Austausch von Wissen glauben wir, dass Städte wie Hamburg eine Vorreiterrolle bei der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft einnehmen können – wo Städte nicht nur konsumieren, sondern auch verantwortungsbewusst produzieren.

Fab City – Dezentrale digitale Produktion für die urbane Wertschöpfung wird gefördert durch: